Die Tasten eines Klaviers liegen meist 72 bis 75 cm über dem Boden. Allerdings ist die Körpergröße von Menschen recht unterschiedlich.
Für das Klavierspiel ist die optimale Beweglichkeit der Hände, Arme und Schultern eine wesentliche Voraussetzung. Die Unterarme müssen die Hände fast waagerecht zur Tastatur führen.
Das gelingt nur, wenn der Pianist seine Sitzhöhe feinfühlig einstellen kann.
Der Klavierhocker ist nur noch historisch interessant. Eine runde Sitzplatte und der dreibeinige Fuß sind über eine große Gewindestange verbunden. Die Höhe wird durch Drehen der Sitzplatte verstellt.
Die meisten Klavierbänke besitzen eine Scherenmechanik, die durch eine waagerechte Gewindespindel verstellt wird. Diese trägt auf beiden Seiten einen Knauf.
Für einfache Klavierbänken baut man die Scherenmechanik in Massenproduktion aus gestanzten Blechteilen. Anspruchsvolle Konzertbänke werden mit robusten und möglichst geräuscharmen Mechaniken ausgestattet, die aber nach dem gleichen Prinzip funktionieren.
Die Verstellung von Scherenmechaniken erfordert große Handkraft und zahlreiche Umdrehungen.
Manchmal erzeugen Scherenmechaniken störende Geräusche, wenn der Pianist sein Gewicht verlagert.
Seit 2002 gibt es die Glissando-Mechaniken, die in sorgfältiger Handarbeit in Aachen hergestellt werden.
Ihre hydraulische Verstellung wird mit geringer Fingerkraft und einer kleinen Drehung ausgelöst und kann in Sekunden den gesamten Höhenbereich durchfahren.
Der Pianist kann komfortabel im Sitzen seine Position einstellen oder millimetergenau korrigieren, ohne seine Konzentration zu unterbrechen.
Führende europäische Hersteller von Klavierbänken statten ihre großen Konzertbänke mit Glissando-Mechaniken aus.
Aber auch in der Musikschule oder im Klavierunterricht bietet es große Vorteile, wenn der Schüler die Pianobank selbständig, leicht und schnell einstellen kann.
Da eine Skala die Sitzhöhe anzeigt, kann der Klavierschüler in wenigen Sekunden seine perfekte Haltung am Klavier wiederfinden.
